Was ist bartleby der schreiber?

"Bartleby, the Scrivener: A Story of Wall Street" ist eine Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville. Sie wurde erstmals 1853 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines mysteriösen Büroangestellten namens Bartleby.

Der Protagonist Bartleby arbeitet als Kopierer (Scrivener) in einem Anwaltsbüro in Wall Street. Anfangs ist er äußerst fleißig und leistet exzellente Arbeit. Doch dann beginnt er, immer häufiger die Arbeit zu verweigern und wiederholt die Worte "Ich würde lieber nicht" (im Original "I would prefer not to"), wenn ihm eine Anforderung gestellt wird.

Trotz mehrfacher Versuche seines Arbeitgebers, ihn zur Mitarbeit zu bewegen, bleibt Bartleby hartnäckig bei seiner Weigerung. Er zeigt keinerlei Interesse an den Tätigkeiten der Büroumgebung und zieht es vor, untätig herumzusitzen oder aus dem Fenster zu starren. Seine Anwesenheit stört die anderen Angestellten und beeinträchtigt die Arbeitsatmosphäre.

Der Arbeitgeber versucht, Bartleby zu verstehen und ihm zu helfen. Er bietet ihm an, in seinen eigenen Wohnräumen zu leben und auf ihn aufzupassen, aber Bartleby lehnt ab. Es wird angedeutet, dass Bartleby möglicherweise psychische Probleme hat oder unter einer existenziellen Krise leidet.

Die Geschichte endet tragisch, als Bartleby schließlich das Büro verlässt und an einen öffentlichen Ort zieht. Es wird impliziert, dass er obdachlos wird und schließlich im Gefängnis landet, wo er sein Essen verweigert und vor Hunger stirbt.

"Bartleby der Schreiber" ist als eine der bedeutendsten Kurzgeschichten der amerikanischen Literatur anerkannt. Sie thematisiert die Konformität und Unterwerfung in der Arbeitswelt sowie die Sinnlosigkeit und Entfremdung der modernen Gesellschaft. Die Figur des Bartleby symbolisiert die Rebellion gegen die bestehenden Normen und die Suche nach individueller Identität. Die Geschichte wirft Fragen nach der menschlichen Natur, dem Sinn des Lebens und der Verantwortung des Einzelnen auf.